2018 Mondfinsternis

Liebe Fotofreunde!
Am Freitag, 27. Juli, stand eine Jahrhundert-Mondfinsternis an. Der Erdtrabant war rund zwei Stunden verdunkelt, so lange wie im ganzen Jahrhundert nicht wieder. Mit dem Sonnenuntergang kurz nach 21 Uhr in nordwestlicher Richtung ging im Nordosten der Mond auf. Leider war er für uns zu diesem Zeitpunkt wegen starker Bewölkung nicht sichtbar. Ich hatte mir im Vorfeld bereits verschiedene Standorte ausgesucht, die eine geeignete Foto-Kulisse bilden könnten. Wegen des bedeckten Himmels zog ich dann doch in den Garten 26, wo ich Uwe antraf, der sein Stativ bereits ausgerichtet hatte. Aber erst, als sich der Mond bereits im Kernschatten der Erde befand, verzogen sich die Wolken und gaben endlich den Blick frei. Der Mond war bereits vollständig in den Erdschatten eingetaucht und erschien ungewohnt bräunlich-rot gefärbt. Nach 22 Uhr bekam der rote Mond Gesellschaft vom roten Planeten Mars, der an diesem Abend unserer Erde so nahe kam, wie seit fünfzehn Jahren nicht mehr. Dadurch erschien der Mars am Nachthimmel strahlend rot. Die über dies Szenerie fliegende Raumstation ISS ist uns währendessen leider unbemerkt entgangen. Wir wollten bereits abbauen, als der erneute Blick durch den Sucher und 1200 mm Brennweite unser Interesse erneut weckte. Der Mond trat allmählich wieder aus dem Erdschatten und die sich ganz langsam verbreiternde helle Mondsichel wirkte wie ein Sonnenaufgang im Raumschiff eines utopischen Films. Zur Faszination dieses Schauspiels trug sicher auch der Umstand bei, daß diese Konstellation aus Mondfinsternis und großem Mars für alle derzeit lebenden Menschen ein einmaliges Ereignis bleibt. Erst am 9. Juni 2123 wird es wieder eine ähnliche lange Mondfinsternis geben.Dieses Datum fällt dann auf einen Mittwoch! Wir hingegen konnten an diesem langen Abend auch nur dewegen bis 0 Uhr ausharren, weil das Ereignis auf einen Freitag fiel! Die nächste "normale" Mondfinsternis findet übrigens am 21. Januar 2019 statt. Allerdings heißt es dann länger aufbleiben oder früher aufstehen, da die maximale Verdunkelung hierzulande erst in den frühen Morgenstunden erreicht wird.

Wer die totale Mondfinsternis im Juli 2018 gesehen hat, wird diesmal wohl etwas enttäuscht sein, denn die Mondfinsternis am 16. Juli 2019 fällt viel bescheidener aus: Es ist nur eine partielle MoFi, eine Teilfinsternis. Das heißt, der Mond tritt nicht komplett in den Kernschatten der Erde, sondern wird nur etwas "angeknabbert". Aber es ist für die nächsten Jahre die größte Verfinsterung des Mondes in unseren Breiten.